Montagepraxis Meinung auf hingewiesen werden, dass das CE-Zeichen kein Qualitätszeichen ist, denn es dient ausschließlich der Produktdeklaration zur Erleichterung des Handels in Europa. Über die Qualität des Produktes besagt das CE- Zeichen wenig. In unserem Fall ist die Montage nicht einmal Bestandteil der CE-Deklaration. Das CE-Zeichen sagt nichts über die Gebrauchstauglichkeit und die Dauerhaftigkeit der gefertigten Produkte aus. Diese letztlich entscheidenden Qualitätsansprüche für Produkt und Montage erfüllen unsere Betriebe mit dem RAL-Gütezeichen, denn es steht für Produkteigenschaften, die weit über gesetzliche Normen wie das CE-Zeichen hinausgehen. Das ist der Unterschied, der unseren Kunden einen wahren Mehrwert bringt. Das Logo der RAL- Gütegemeinschaft Montage Glaswelt – Immer wieder wird die geringe Akzeptanz der Endkunden für ein RAL-Gütezeichen kritisiert. Welche Maßnahmen sind nötig, um die Öffentlichkeit von den Vorteilen zu überzeugen, die das Gütezeichen bescheinigt? Helbing – Es gibt über 170 Gütezeichen zu verschiedenen Produkten und Dienstleistungen, davon 101 aus dem Baubereich vom Keller bis zum Dach. Also, an der Anzahl kann es nicht liegen. Es setzt die Bereitschaft aller voraus, das Gütezeichen mit Leben zu erfüllen, es bewusst zum Kunden zu transportieren. Dies ist leider noch nicht ausnahmslos vorhanden. Dennoch: Gerade mit unserem Leitfaden zur Montage ist der Begriff RAL in unserer Branche enorm aufgewertet und spürbar bekannter geworden. Wir haben gute Erfahrungen gesammelt, als „die, mit dem RAL- Gütezeichen“. Das RAL-Institut in Sankt Augustin hat aktuell einen schönen Kurzfilm zur Differenzierung zu anderen „Qualitätszeichen“ erstellt. Ein Blick darauf lohnt sich. GLASWELT – Lassen sich auch die zulassungsfreien Betriebe, also die sogenannten B-Betriebe für Güte- und Markenzeichen wie Sie sie anbieten überzeugen? Roxlau – Wir sprechen die B-Betriebe aus dem Fensterbau, also insbesondere die montierenden Betriebe, verstärkt an und stellen dabei zunehmend fest, dass vor allem die ambitionierten Montagebetriebe unsere fachliche Unterstützung inklusive des Beratungsangebotes gern in Anspruch nehmen. Helbing – Ich sage ja. Wir haben in den letzten Jahren über diesen Weg der durchgängigen – man kann ja sogar sagen geschlossenen Gütesicherung – ca. 750 Handels- und Montagebetriebe erfolgreich in die Gütesicherung der herstellenden Lieferanten integriert. Darüber freuen wir uns. GLASWELT – Herr Roxlau, was zeichnet Betriebe aus, die das Markenzeichen Fenster Marke Tischler | Marke Schreiner tragen? Roxlau – Handwerkliche Fensterbauer heben sich vor allem durch ihre individuellen und persönlichen Leistungen vom Wettbewerb ab. Diese Pluspunkte werden durch das Markenkonzept in besonderer Weise heraus kristallisiert. Höchst individuelle Planungsleistungen, die persönliche Beratung des Kunden sowie ein umfangreiches Qualitätsversprechen gehören zu den wichtigsten Merkmalen des Markenkonzeptes. GLASWELT – Ihr Bundesverband hat bei der Neuauflage des Leitfadens zur Planung und Ausführung der Montage mit der RAL Gütegemeinschaft zusammengearbeitet. Wieso haben Sie dann aber 2012 ein eigenes Qualitätszeichen kreiert und sich nicht der RAL-Gütegemeinschaft angeschlossen? Dieter Roxlau Roxlau – Das Konzept der „Fenster Marke Tischler | Marke Schreiner“ ist durchaus keine Konkurrenz zur RAL-Gütegemeinschaft und zum RAL Gütezeichen Montage. Dies zeigt sich schon darin, dass einzelne Markennutzer zugleich Träger des RAL- Gütezeichens sind. Unser Ansatz ist es, den kleinen und mittleren Betrieben des handwerklichen Fensterbaus leistungsfähige Werkzeuge für ein erfolgreiches Marketing zur Verfügung zu stellen. GLASWELT – Welche Kritikpunkte haben Sie gegenüber dem RAL-Gütezeichen Montage? Roxlau – Keine! GLASWELT – Wo unterscheiden sich Ihre Qualitätsrichtlinien zu denen der RAL Gütegemeinschaft? Ist ein Montagebetrieb mit Ihrem Markenzeichen ein besserer Betrieb, als einer der das RAL-Gütezeichen vorweisen kann? Roxlau – Es geht hier nicht um besser oder schlechter – unser Konzept ist anders! Unsere Philosophie zielt darauf ab, die Vielfalt der handwerklichen Anbieter im Fensterbau zu stärken und diese im Wettbewerb zu stützen. GLASWELT – Herr Helbing, wie stehen Sie zum Markenkonzept der Tischler- und Schreinerverbände? Helbing – Wir leben Gott sei Dank in einer freien Gesellschaft. Wettbewerb belebt den Markt – könnte man sagen. Wie in diesem Markenverbund die Qualität kontrolliert wird, welche Qualitätskriterien den Maßstab bilden, entzieht sich meiner Kenntnis. Oft ist weniger mehr – soll heißen: Zu viele Markenzeichen führen zur Irritation der Verbraucher. Deshalb macht es oft mehr Sinn, die Kräfte zu bündeln – auch unter dem Aspekt der Kostenreduktion. GLASWELT – Was halten Sie von Qualifizierungsmaßnahmen und Qualitätszertifikaten anderer Organisationen wie z. B. dem TÜV, dem ift oder Unternehmen der Dichtstoffbranche? Unser Ansatz ist es, den kleinen und mittleren Betrieben des handwerklichen Fensterbaus leistungsfähige Werkzeuge für ein erfolgreiches Marketing zur Verfügung zu stellen. Helbing – Es ist jedem freigestellt, nach bestimmten Regularien bzw. Vorgaben seine Fertigung zu organisieren. Es liegt mir deshalb fern, andere Maßnahmen, Zertifikate oder Organisationen zu bewerten. Für mich und das gilt für unsere Organisation – also für unsere Gütegemeinschaft Fenster und Haustüren e.V. – ist die internationale Anerkennung, die fachliche Kompetenz und die Fähigkeit den Mitgliedern einen wahren Strauß an Dienstleistungen zu bieten, entscheidend. Genau aus den zuvor genannten Gründen arbeiten wir als Gütegemeinschaft mit dem ift Rosenheim zusammen. Wir haben mit dieser Kooperation beste Erfahrungen gesam- 8 glaswelt | Sonderheft Montagepraxis | www.glaswelt.de
Anzeige melt. Ift und Gütegemeinschaft ergänzen sich vorzüglich. Das ist es, was zählt. Roxlau – Wir begrüßen grundsätzlich jede Maßnahme, die die Qualität der handwerklichen Leistungen – und insbesondere auch für die Montage – stärkt. Der einzelne Fensterbaubetrieb entscheidet selbstständig darüber, welche Angebote er nutzt. Dabei spielt sicher die fachliche und organisatorische Nähe eine besondere Rolle. Bernhard Helbing Zu viele Markenzeichen führen zur Irritation der Verbraucher. Deshalb macht es oft mehr Sinn, die Kräfte zu bündeln. GLASWELT – Wie viele Betriebe sind Ihrer Fachgruppe bzw. der RAL Gütegemeinschaft beigetreten? Was sind hier Ihre Ziele? Roxlau – Unser Markenkonzept ist 2012 gestartet. Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten intensive Informationsveranstaltungen und Schulungen vor Ort mit unseren Partnern aus dem Baubeschlaghandel anbieten – und zwar bundesweit. Unser Ziel ist es, bis Ende 2013 300 Mitgliedsbetriebe für das Markenkonzept zu gewinnen. Helbing – Wir sehen uns als Kompetenzzentrum und Dienstleister für alle unsere Mitgliedsunternehmen. Das sind Hersteller, Betriebe der Beund Verarbeitung, das ist der Handel, Vertrieb und Montage. Insgesamt sind 230 Firmen Mitglied in unserer RAL-Gütegemeinschaft. Alle Materialgruppen, Handwerksbetriebe bis zu international tätigen Firmen sind vertreten. Alle Hersteller unserer Produkte sind seit Jahren für die Montage zertifiziert. Sie haben die Möglichkeit, ihre Handels- und Montagepartner ebenfalls zu qualifizieren und in ihre Gütesicherung einzubinden. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit der direkten Mitgliedschaft in der Gütegemeinschaft für Montageunternehmen. Wir haben festgestellt, dass von dieser Möglichkeit vor allem die größeren Fachbetriebe Gebrauch machen. Es liegen derzeit einige Anfragen vor. Die Mitarbeiter unserer Geschäftsstelle führen diesbezüglich weitere konkrete Abstimmungen. Ja, es ist Bewegung in das Ganze gekommen. GLASWELT – Was muss der Hersteller bezahlen, welche Konditionen muss er erfüllen, wenn er Ihr Markenzeichen nutzen möchte? Helbing – Es gibt drei verschiedene Varianten: Entweder erfüllen Hersteller von gütegesicherten Produkten das Gütezeichen Montage. Der zusätzliche Aufwand liegt in der Ausbildung eines Montageverantwortlichen, der Vorlage von Montagedetails und deren Prüfung und einer Baustellenabnahme (zusammen ca. 800,– Euro). Die laufenden Kosten der Fremdüberwachung gehen in den Kosten für das Gütezeichen für die Fertigung auf. Wenn der Hersteller die Mitbenutzung des Gütezeichens möglich macht, regelt er das selbst. Der Hersteller ist dann auch für die Ausbildung eines Montageverantwortlichen, die Prüfung der Montagedetails und die Baustellenabnahme verantwortlich. Denn: Es geht dann um sein Gütezeichen! Die Fremdüberwachung regelt dieser Betrieb ebenfalls für seine „Partner“. Selbstverständlich kann sich der Hersteller auch an das ift wenden und zur Dienstleistung nutzen – was von einigen Betrieben so getan wird. Bei der Gütegemeinschaft entstehen Kosten für die gemeinsame Urkunde und den Eintrag in der Herstellersuche. Das ist ein überschaubarer Betrag. Die dritte Möglichkeit ist, dass Montagebetriebe selbst Mitglied in der Gütegemeinschaft werden und ein eigenes Gütezeichen erwerben. Der Betrieb muss allen Anforderungen, die ein Hersteller zum Thema Montage zu erfüllen hat, ebenfalls Rechnung tragen. (Ausbildung, Montagedetails, Baustellenabnahme, Eigenüberwachung und Fremdüberwachung durch das ift. Die Kosten belaufen sich dann auf ca. 2500,– Euro im Jahr. Das sollte dem größeren Montagebetrieb ein herstellerneutrales Gütezeichen Montage schon wert sein. Roxlau – Betriebe, die sich dem Markenkonzept anschließen möchten, müssen die Gewähr für guten Service, individuelle Planung und fachliche Qualität liefern. Dazu haben wir einen detaillierten Kriterienkatalog erstellt. Betriebe, die das Signet „Fenster Marke Tischler“ bzw. „Fenster Marke Schreiner“ nutzen möchten, zahlen im ersten Jahr 200,– Euro, in den Folgejahren 100,– Euro. GLASWELT – Vielen Dank Ihnen beiden für das Gespräch! Die Fragen stellte Daniel Mund, stv. Chefredakteur der GLASWELT. — Jubiläums-Editionen Die Unternehmensgruppe Alfred Bohn feiert Betriebsjubiläum. Spezielle Ausstattungs-Pakete kombiniert mit einem hohen Qualitätsanspruch an die Produkte bringen überzeugende MEHR-Werte zu besonderen Jubiläums-Konditionen. Kunststoff-Fenster „EXKLUSIV“ & „SICHERHEIT“ Aluminium-Haustüren „ENERGIE“ & „SICHERHEIT“ al bohn Fenster-Systeme GmbH In der Au 14-16 • 74889 Sinsheim Tel: 0 72 61 / 687-01 • Fax: 0 72 61 / 1050 E-Mail: info@albohn.de • www.albohn.de www.glaswelt.de | Sonderheft Montagepraxis | glaswelt9
Rollladenmontage Aus der Praxis The
Iso-Chemie Spezialist für den Mass
Soudal Window System 3-Ebenen-Syste
Anzeige auf Glasoberflächen, da se
teren die Dichtung, den Klebstoff,
lichen Sanierung zu übernehmen, da
Wartung automatischer Türen und Fe
Rechtstipp Nach der Montage „Bede
www.3-fach-Iso.de Unser Tipp: Alles
Laden...
Laden...
Laden...
Follow Us
Facebook
Twitter
Xing